Die ersten nachweisbaren Familienmitglieder der Familie Daniel – Daniel Jakob und seine Frau Deborah – kamen 1751 nach Schleusingen. Ihre vier Söhne Raphael Daniel, Götz Daniel, Hayum Daniel und Liebmann Daniel wiederum heirateten. Bis 1847, einer verwaltungstechnischen Maßnahme Preußens zur Annahme fester Familiennamen, wechselte der Vorname des Vaters zum Nachnamen, sodass die einstigen Vornamen Götz, Hayum und Liebmann zu Familiennamen der nächsten Generation wurden. Einige ihrer Nachkommen waren Schleusinger Bürger bis zu ihrem Abtransport in die Vernichtungslager: Familie Theobald Götz, Familie Moses Götz, Familie Daniel, Familie Lang und Moritz Liebmann.
Foto: Joseph und seine Frau Fanny Daniel (Sammlung: Christopher B.)
Foto: Joseph und Gustav Daniel als Mitglieder der Schleusinger Schützengilde (Sammlung: Schützengilde Schleusingen)
Foto: Moritz und Joseph Liebmann als Mitglieder der Schleusinger Schützengilde (Sammlung: Schützengilde Schleusingen)
Foto: Isaac Liebmann als Stifter des Bildes und Gewinner des Schützenfestes 1853 (Original – Sammlung Museum Bertholdsburg Schleusingen)
Siegfried Daniel, geb. 1875 (genaues Datum unbekannt), ist ein Ururenkel von Daniel Jakob und Deborah. Er führte gemeinsam mit seiner Frau Friedericka Daniel, geb. Meyer, geb. am 8. Juli 1875 in Oberlausingen, einen Schuhhandel in der Bertholdstr. 24. Siegfried verstarb in Schleusingen am 30. Dezember 1920 und wurde auf dem jüdischen Friedhof beigesetzt. Ihr Sohn Julius Daniel, geb. am 1. Dezember 1901 in Schleusingen, übernahm das Geschäft von seinen Eltern und erweiterte den Schuhhandel um einen Motorradhandel.
Seine Frau Frieda Daniel, geb. Berliner, geb. am 18. November 1900 in Westheim/Unterfranken zog am 26. März 1928 von Westheim nach Schleusingen.
Foto: Werbeanzeige aus dem Henneberger Kreisblatt
Foto: Frieda Daniel
Foto: Julius Daniel
Julius Daniel war Mitglied des Fechtvereins Schleusingen wie die Protokolle des Vereins Auskunft geben.
Julius und Frieda Daniel wurden mit ihren Kindern Lieselotte Ruth, geb. am 31. März 1935 und Margot Lina, geb. am 13. März 1929 in Schleusingen, am 10. Mai 1942 in das Ghetto Belzyce/bei Lublin deportiert. Dort verliert sich ihre Spur.
Friedericka verließ Deutschland am 25. Januar 1939 mit Hilfe ihres Sohnes Ludwig, sie emigrierte in die USA. Ihr zweiter Sohn, Gustav Daniel, geb. am 5. Januar 1900 in Schleusingen, meldete sich 1935 in Schleusingen ab und verzog am 22. August 1935 nach Erfurt. Danach fehlt jede Information über ihn. Der dritte Sohn, Ludwig Daniel, geb. am 24. März 1905 in Schleusingen, verließ Deutschland von Rotterdam aus. Mit dem Schiff „Noordam“ kam er am 2. Januar 1923 in New York an. Seine Familie lebt heute in den USA.
Foto: Antisemitische Propaganda aus dem Henneberger Kreisblatt
Die Geschichte um das Haus der Familie Daniel auf der folgenden Seite nachgelesen werden.
Das Haus in der Bertholdstraße 24