Der Jude Assur Marx kaufte das Dorn’sche Haus vor 1724, obwohl er erst 1733 von Halle nach Schleusingen umgezogen war. Danach verkaufte er es seinem Schwiegervater David Hertz. Dieser baute es um, vermietete es an Juden der Stadt, die darin eine Schule für ihre Kinder unterhielten. Die sogenannte „Judenschule“ existierte seit 1725. Kühnert geht davon aus, dass die Brüder Hertz 1775 Bankrott anmelden mussten. Dass der Bankrott Ergebnis des zunehmenden Antijudaismus im Hennebergischen war, zieht er nicht einmal in Betracht. So vermutet er einen Scheinkauf des Hauses durch Feistkohl für die jüdische Familie Daniel Jacob, die sich 1751 in Schleusingen niederließ. Das scheint sich zu bestätigen, denn 1795 bewohnte das Haus die Familie des ältesten Sohnes von Daniel Jacob, Liebmann Daniel. 1813 wohnten noch dessen Sohn Raphael und die Frau von Liebmann Daniel im Haus. 1829 war es die Familie des Daniel Götz, der Sohn von Götz Daniel, dem Bruder von Raphael Daniel, die hier Handel trieb. Zuletzt gehörte es Daniel Götz’ Enkel Theobald Götz und seiner Frau Sara mit ihren sechs Kindern. Die „Arisierung“ des Hauses erfolgte 1938.
Nach dem Umbau in den Ende 1990er Jahren