Von Max Stern ist nur wenig bekannt, da er nur kurze Zeit in Schleusingen gelebt und gearbeitet hat. Durch das Henneberger Kreisblatt ist er in Schleusingen von 1915 bis zu seinem Konkurs 1924 nachweisbar.
Im August 1915 kam er in Russland in Gefangenschaft und konnte erst am 18. Juni 1918 wieder nach Schleusingen zurückkehren. Er sendete aus seiner Gefangenschaft in Ost-Sibirien über das „Henneberger Kreisblatt“ Neujahrswünsche an die Schleusinger Bürger. Im Mai 1922 eröffnet er ein Geschäft in der Bahnhofstraße 4 – also ein Geschäftshaus neben dem der Familien Müller und Schwab.
In den Jahren 1919, 1923 und 1924 gibt das „Henneberger Kreisblatt“ Auskunft über Einbrüche bei jüdischen Geschäftsleuten. Max Stern wurden 1923 am Pfingstsonntag so große Warenvorräte gestohlen, dass er Konkurs anmelden musste. Er setzte eine Belohnung von 500.000 Mark für die Ergreifung des Täters aus. Wie stark er unter Druck gestanden haben musste, geht aus seiner Ehrenerklärung vom 16. Juni 1923 hervor, in der er sich bei einem Friseurgehilfen entschuldigte, den er öffentlich des Einbruchs verdächtigt hatte. Stern musste seinen Laden schließen, er war bankrott.